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SVP-Präsident steckt hinter falschen Pädo-Vorwürfen: Abrechnung unter Abwarten in Erlen TG

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Schulhausabwart und SVP-Ortspräsident Peter Steffen.

ERLEN - Ein Unbekannter verschickt in Erlen TG anonyme Mails und bezichtigt darin einen Hauswart, Kinder sexuell belästigt zu haben. Jetzt kommt heraus: Hinter den falschen Anschuldigungen steckt der SVP-Ortspräsident.

Der Skandal beschäftigt die Gemeinde Erlen TG bereits seit den Sommerferien. Damals war bekannt geworden, dass ein Unbekannter anonyme E-Mails verschickt, in denen der Schulpräsident und ein Abwart der Schulgemeinde mit massiven Vorwürfen eingedeckt werden. Unter anderem beschuldigte der Unbekannte den Abwart, sexuelle Handlungen mit Kindern vorgenommen zu haben.

Die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft gingen den Vorwürfen nach. Sie erwiesen sich als haltlos.

Vor einer Woche dann der Knall: Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass der Urheber der anonymen E-Mails ermittelt werden konnte. Die Person stamme aus dem «engen Umfeld der Schule Erlen» und sei geständig.

Seit heute ist auch der Name des Nestbeschmutzers bekannt. Wie die «Thurgauer Zeitung» aus einer zuverlässigen Quelle erfahren hat, handelt es sich dabei um Peter Steffen, einen der Hauswarte der Schule Erlen. In Erlen ist Steffen alles andere als ein Unbekannter. Er ist Kommandant der lokalen Feuerwehr und Präsident der SVP Erlen.

SVP will Untersuchung abwarten

Über das Motiv des SVP-Mannes ist nichts bekannt. Alle Anrufe von BLICK blieben unbeantwortet.

Heute befasst sich nun auch der Erler Gemeinderat mit dem Fall. Es stellt sich unter anderem die Frage, ob Peter Steffen seine öffentliche Ämter weiter ausüben kann. Gemeindepräsident Roman Brülisauer wollte dazu gegenüber der «Thurgauer Zeitung» zunächst keine Stellung nehmen.

Keine Kenntnis über das Fehlverhalten ihres Parteimitglieds hat die SVP-Kantonalpartei. «Es läuft eine Untersuchung. Deren Ergebnis muss abgewartet werden. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung», sagt Ruedi Zbinden, Präsident der SVP Thurgau.

Ob der ehemalige Hauswart einen Strafbefehl erhält oder ob es zu einer Anklage kommt, wird der Staatsanwalt entscheiden. Bei einer Verurteilung muss Peter Steffen mit einer Busse oder einer Freiheitsstrafe rechnen. (vsc)


Bitter für Schneefans: Im Februar ist schon Frühling

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Der US-Wetterdienst geht in einer Langfrist-Prognose davon aus, dass der Februar deutlich zu warm wird. Das heisst aber nicht, dass es nicht doch noch bis ins Flachland schneien könnte.

Es ist Frühling – mitten im Winter. Bereits diese Woche gab es im Flachland verbreitet Temperaturen von bis zu 10 Grad. Und nächste Woche wird es sogar noch wärmer.

Kommenden Montag wird das Thermometer auf bis zu 14 Grad klettern, wie ein Blick auf die Wettervorhersage zeigt.

Für Schneefans besonders bitter: Laut dem US-Wetterdienst dürfte milde Atlantikluft weiten Teilen Europas insgesamt einen deutlich zu warmen Februar bescheren. 

Für die Schweiz prognostiziert der National Weather Service eine Abweichung vom langjährigen Mittel von rund drei Grad. Damit wäre der Februar ungefähr so warm wie sonst eigentlich der März.

Noch besteht allerdings Hoffnung: Das Wettergeschehen über Europa ist komplex, langfristige Prognosen deshalb unsicher – und umstritten. 

SRF Meteo hält fest, dass ein milder Monat auch nicht bedeute, dass es dauerhaft zu warm ist. Kurze, kalte Phasen mit Schnee bis in tiefe Lagen seien durchaus möglich. 

Zudem gingen andere Wettermodelle von einer deutlichen Abkühlung während des Monats aus. Ab Mitte Februar könnte es deshalb auch im Flachland nochmals richtig weiss werden. 

Ballon-Crash-Pilot Silvan R. (73) steht wegen dem Tod seines Freundes Leo R. († 66) vor Gericht: «Auch für mich ist es ein Drama»

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Im Juni 2011 stürzt ein Gasballons ab, weil die Hülle platzt. Ein Mann kommt beim Aufprall ums Leben. Schuld sei der Pilot, so die Staatsanwaltschaft gestern in Bellinzona TI.

Der Schrecken seines Lebens verfolgt Silvan R.* (73) aus Baar ZG bis heute. Der Ballonabsturz. Sein sterbender Freund. Schliesslich die Anklage wegen fahrlässiger Tötung. «Ich schlafe kaum noch. Ohne die Hilfe meiner Frau hätte ich das nicht durchgestanden», sagt der Ballonpilot gestern. «Ich habe nicht nur einen guten Bekannten verloren. Ich soll auch noch Schuld an seinem Tod haben. Das ist absurd. Auch für mich ist es ein Drama.»

25. Juni 2011, kurz nach vier Uhr morgens. Silvan R. und zwei Freunde steigen mit dem Gasballon auf, wollen über die Alpen nach Venedig. Eine knappe Stunde später platzt in 2400 Metern Höhe die Hülle. Der Korb saust zur Erde, prallt hart auf einen Baumstrunk.

Die Männer werden verletzt. Leo R.* († 66) stirbt während des Rettungseinsatzes an Herzversagen. Für die Bundesanwaltschaft steht fest: Silvan R. hat den Füllansatz (vergleichbar mit einem Sicherheitsventil) beim Anstieg nicht wie vorgeschrieben offen gelassen, sondern geschlossen. Die Folge: Der Ballon platzte. Silvan R. habe zudem zu wenig Ballast abgeworfen. Der Ballon sei zu schnell zu Boden gerast. Das geforderte Strafmass: 360 Tagessätze à 170 Franken.

«Der Ballon platzte, weil die Hülle und eine Stahlleine Risse hatten», sagt der Pilot mit 35 Jahren Flugerfahrung. Fehler will er keine gemacht haben: «Ich habe 600 Ballonfahrten hinter mir und 42-mal die Alpen überquert. Ich weiss, wovon ich spreche.»

Verteidiger Christoph Hohler tobt im Plädoyer. Die Bundesanwaltschaft habe keine Ahnung vom Ballonfahren. Der Untersuchungsbericht sei fehlerhaft, teilweise kreuzfalsch. Mit Tränen in den Augen setzt Silvan R. zum Schlusswort an: «Ich wurde von Experten schon vor Prozessbeginn schuldig gesprochen. Befreien Sie mich aus meinem psychischen Gefängnis und sprechen Sie mich frei. Damit ich endlich rehabilitiert werden kann.» Das Urteil folgt heute.

* Namen der Redaktion bekannt

Bündner Gemeinde erhöhte Polizeipräsenz wegen Einbrüchen: Jetzt hagelts Bussen für die Einwohner

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Idyllisch: die Gemeinde Roveredo GR.

Nach einer Einbruchserie im Jahr 2012 erkämpfte sich die Misoxer Gemeinde Roveredo mehr Polizisten. Die Einbrüche sind inzwischen zwar weniger geworden, aber dafür werden die Einwohner jetzt mit Bussen eingedeckt.

Der Gemeindepräsident von Roveredo GR, Alessandro Manzoni, hat dem Justizdirektor des Kantons Graubünden, Christian Rathgeb (FDP), einen offenen Brief geschrieben. Er äussert sich darin kritisch über die Arbeit der Polizei in seiner Gemeinde. Dies berichtet das SRF-Regionaljournal Graubünden.

Statt auf Prävention zu setzen, verteilten die Beamten zu viele Bussen, machten zu viele Verkehrskontrollen und Alkoholtests.

Nach einer Serie von 20 Einbrüchen im Jahr 2012 wurde das zuständige Polizeikorps aufgestockt. Seither ist die Zahl der Einbrüche zwar zurückgegangen, doch die Einwohner stören sich offenbar inzwischen an den Schattenseiten der verstärkten Polizeipräsenz.

Die Beamten würden den Einheimischen das Geld aus der Tasche ziehen, schreibt Manzoni. «Wir haben hier einen Polizisten auf 240 Einwohner, während es gesamtschweizerisch einer auf 340 Personen ist. Da stimmt doch etwas nicht.»

Justizdirektor Rathgeb wehrt sich gegen die Vorwürfe: «Dank verstärkter Polizeipräsenz verzeichnen wir praktisch keine Einbrüche mehr in Roveredo. Wir werden für unsere Arbeit sogar ausdrücklich gelobt.» (noo)

Präsident der Zürcher SVP: Alfred Heer tritt zurück!

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Alfred Heer von der SVP hat einen neuen Kurs eingeschlagen.

ZÜRICH - Alfred Heer gibt sein Amt als Parteipräsident der Zürcher SVP per 28. April ab. Das hat er an der Delegiertenversammlung bekannt gegeben.

An der Delegiertenversammlung der SVP Zürich am Donnerstagabend in Zürich hat Parteipräsident Alfred Heer seinen Rücktritt auf die Delegiertenversammlung vom 28. April 2016 erklärt. Heer will sich politisch intensiv seinem Nationalratsmandat widmen.

Alfred Heer habe die SVP Zürich seit sieben Jahren umsichtig und erfolgreich geführt, einen Verjüngungsprozess eingeleitet und die Partei auf Zürcher und schweizweiter Ebene gestärkt, heisst es in einer Medienmitteilung der Partei.

Politisch werde sich Nationalrat Heer seinem neuen Engagement als Präsident der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats sowie als Mitglied der GPDel der eidgenössischen Räte widmen. Ausserdem ist Heer Präsident der Schweizer Parlamentarierdelegation im Europarat.

Das Büro der Parteileitung wird unter Führung von Heer eine Nachfolge vorbereiten. Die Bezirksparteien sind aufgefordert, entsprechende Vorschläge und Kandidaturen einzureichen.

Der Kantonalvorstand wird an seiner Sitzung vom 5. April eine entsprechende Kandidatur zu Handen der Delegiertenversammlung vom 28. April vorschlagen. (SDA/kab)

Egerkingen SO führt umstrittene Regeln für Migranten-Kinder ein: Hier ist Deutsch Pflicht!

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Weil sich Schweizer Schüler ausgegrenzt fühlen, hat der Gemeinderat um Johanna Bartholdi (64) zu neuen Bestimmungen gegriffen.

Es sind schwere Vorwürfe, mit denen Gemeinde­präsidentin Johanna Bartholdi (64) momentan zu kämpfen hat. Weil Schweizer Kinder sich auf dem Pausenplatz ausgegrenzt fühlten, hat der Gemeinderat von Egerkingen SO neue Ausführungsbestimmungen zur Schulordnung erlassen, wie das «Oltner Tagblatt» berichtet. Der zentrale Punkt: Auf dem Schulareal ist die Umgangssprache Deutsch. «Ob die Kinder hochdeutsch oder Mundart sprechen, lassen wir offen», sagt Gemeindepräsidentin Bartholdi.

Sie habe Verständnis für die Schweizer Kinder, die sich ausgegrenzt fühlen, wenn sie ihre Mitschüler nicht verstehen. Besonders bei Konflikten gilt: «Wenn sie sich schon streiten müssen, dann bitte auf Deutsch.» Bartholdi will aber festhalten: «Die Problemkinder sind nicht nur die mit Migrationshintergrund, sondern auch Schweizer Kinder.»

Bis zu den Sommerferien sollen nun alle Eltern über die neue Regelung informiert werden. Um diese auch durchzusetzen, droht der Gemeinderat mit Konsequenzen. Bei der ersten Zuwiderhandlung gibt es einen mündlichen Verweis. Bei der zweiten einen schriftlichen an die Eltern. Nach dem dritten Mal muss der Schüler in einen Deutschkurs. Kostenpunkt für die zehn Lektionen: 550 Franken. Dass sie sich mit dieser ­Regelung in einem rechtlichen Graubereich befindet, weiss die Gemeindepräsidentin. Sie nimmt es in Kauf.

Die Pausenplatz-Strafe für Ausländerkinder in Egerkingen kommt nicht aus heiterem Himmel. Im letzten Dezember sorgte eine Schule im Zürcher Oberland für Schlagzeilen. Zehn Schüler der Sekundarschule Gossau erschienen im traditionellen Edelweiss-Hemd zum Unterricht. Eine Lehrerin wollte den 14- bis 16-jährigen Buben und Mädchen verbieten, die Hemden zu tragen, weil das ­rassistisch sei. Die Schulleitung stellte schliesslich klar: Es gibt kein Verbot von Edelweiss-Hemden.

Eine Art Vorreiterrolle bei der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund nimmt Basel-Stadt ein: Dort müssen Kinder bereits vor dem Schul­eintritt Deutsch lernen. Wenn sie in den Chindsgi kommen, sollen die Kleinen Deutsch reden. Um das zu erreichen, gibt es dort sogar ein Spielgruppen-Obligatorium.

Dieter Baur, Leiter Volksschulen Basel-Stadt, findet die Grundhaltung in Egerkingen richtig: «In der Schule sollte generell Deutsch die Verstän­digungssprache sein. Auch ausserhalb des

Unterrichts.» Auf dem Pausenplatz komme es aber auf die Situation an. «Andere Sprachen als Deutsch sollten erlaubt sein, solange sie keinen ausschliessenden Charakter haben. Deutsch sollte aber Pflicht sein, wenn ich das Gefühl habe, die anderen reden über mich.»

Einen ähnlichen Weg wie Egerkingen geht der Kanton Thurgau: Gemäss dem neuen Volksschulgesetz können Schulen von den Eltern eine Kostenbeteiligung für die Deutschnachhilfe der Kinder verlangen. In einigen Schulgemeinden ist das bereits der Fall.

Im Kanton Aargau ist in den Kindergärten bald Schweizerdeutsch Pflicht. Auch für die Erzieher: Von den knapp 2500 Kindergärtnerinnen im Kanton haben 108 einen ausländische Pass – mehr als die Hälfte davon einen deutschen. Ihnen bleibt bis Ende 2018 Zeit, um Schweizerdeutsch zu lernen.

Gar nicht begeistert vom Egerkinger Entscheid ist man beim Schweizer Lehrerverband. «Das wird rechtlich schwierig», so Jürg Brühlmann, Leiter Pädagogische Arbeitsstelle. «Auf dem Pausenplatz klar verboten sind zum Beispiel Schlägereien und Mobbing. Um aber Deutsch als Umgangssprache durchzusetzen, braucht es einen richterlichen Entscheid.» Der Entscheid des Gemeinderats von Egerkingen sei auch für die Schule problematisch. «Das greift in ihre Fachkompetenz ein», so Brühlmann.

Klimaforschung: Extremste Sommer der letzten 2000 Jahre

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Im Hitzesommer 2015 liess es sich ohne gelegentliche Abkühlung kaum aushalten. Die Hitzwellen der letzten Jahrzehnte waren vermutlich die heissesten seit den alten Römern, wie eine neue Studie zeigt.

BERN - BE - Ein Konsortium unter Beteiligung Schweizer Forschender hat die Sommertemperaturen in Europa der letzten zwei Jahrtausende rekonstruiert. Die Befunde bestätigen, dass der Temperaturanstieg der letzten 30 Jahre über die natürlichen Schwankungen hinausgeht.

Ein Grossteil Europas hat während der letzten Jahrzehnte ungewöhnlich warme Sommer erlebt. Besonders die Hitzewellen von 2003, 2010 und 2015 stachen dabei heraus. Eine neue Studie setzt diese Temperaturen nun in den Kontext der letzten 2100 Jahre. Sie zeigt, dass die jüngsten Hitzesommer aus dem Rahmen fallen.

Wie die Studienautoren am Freitag mitteilten, konnten sie anhand von Baumring-Daten und historischen Aufzeichnungen die Sommertemperaturen in Europa seit der Zeit der Römer nachzeichnen. Beteiligt waren auch Wissenschaftler von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern sowie von Meteoswiss.

Bis zum dritten Jahrhundert herrschten demnach warme Temperaturen, gefolgt von einer kühleren Periode vom vierten bis zum siebten Jahrhundert. Ein erneut warmes Mittelalter wurde abgelöst durch die kühleren Temperaturen der «Kleinen Eiszeit», vom 14. bis zum 19. Jahrhundert.

Die zunehmende Erwärmung im 20. Jahrhundert sei in den Baumring-Daten und Aufzeichnungen, auf denen die Studie beruht, deutlich nachvollziehbar, schrieben die Forschenden.

Die Analysen zeigen, dass die Schwankungen der Sommertemperaturen in der Vergangenheit grösser waren als bisher angenommen. Klimamodelle könnten somit die volle Bandbreite zukünftiger Extremereignisse wie Hitzewellen unterschätzen.

Zugleich bestätigen die Daten, dass die Werte der letzten 30 Jahre ausserhalb der Bandbreite dieser natürlichen Temperaturschwankungen liegen. Die Studie untermauere damit das Ergebnis der Analysen des Weltklimarats (IPCC), dass die Erwärmung im 20. Jahrhundert hauptsächlich durch den Menschen verursacht ist, so die Forschenden.

Diese Chronik der Sommertemperaturen Europas liesse sich nun verwenden, um Klimamodelle zu testen, die zukünftige Veränderungen vorhersagen sollen, erklärte der Projektkoordinator Jürg Luterbach von der Universität Giessen in der Mitteilung. Die Ergebnisse erscheinen im Fachjournal «Environmental Research Letters».

Ausschaffungen: Weiterer Gegner der Durchsetzungsinitiative

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Es formiert sich weiterer Widerstand gegen die SVP-Durchsetzungsinitiative. Das Wirtschaftskomitee succèSuisse wehrt sich vehement gegen das Volksbegehren. (Archiv)

Das Wirtschaftskomitee succèSuisse lehnt die Durchsetzungsinitiative der SVP ab. Sie sei unnötig, unverhältnismässig und gefährlich für den Standort Schweiz, argumentierte das Komitee anlässlich einer Medienkonferenz am Freitag in Zürich.

Eine Annahme würde der Schweiz als weltoffenem, innovativem, dynamischem und liberalem Wirtschaftsstandort «erheblich schaden», hält succèSuisse in einer Mitteilung fest. Der Gesetzesvorschlag des Parlaments decke die schweren Verbrechen zudem umfassender ab als die Durchsetzungsinitiative. Über die Vorlage wird am 28. Februar abgestimmt.

Laut den Referenten missachtet die Initiative die Fairness und macht «gezielt gegen Ausländer Stimmung». Der gerichtliche Schutz des Menschen gehöre untrennbar zum Selbstverständnis eines Rechtsstaats. Es sei «höchst unschweizerisch», dieses Grundrecht infrage zu stellen.

Auch werde der Standortfaktor der Rechtssicherheit weiter torpediert, die Schweizer Integration im internationalen Umfeld zunehmend unklar. So würden bereits heute viele Top-Forscher die Schweiz wegen der sehr unsicheren Teilnahme der Schweiz am EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 meiden.

Das Wirtschaftskomitee succèSuisse hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wirtschaft und Gesellschaft näher zusammenzubringen. Die Bewegung zählt laut eigenen Angaben rund tausend Mitglieder, mehrheitlich Unternehmer und Politiker verschiedener Parteien.


«Blutiger Handel»: Hat Yahoo 12 Tonnen Elfenbein verkauft?

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Elfenbein ist bei Schmugglern beliebt (Symbolbild)

TOKIO - Yahoo soll innerhalb von zwei Jahren in Japan Elfenbein verkauft haben. Jetzt hat sich eine Kampagne dagegen gegründet.

Das Internet-Unternehmen steht im Verdacht, die Jagd auf Elefanten anzustacheln. Denn auf seiner japanischen Auktions-Seite ist der Handel von Elfenbein erlaubt.

Die Organisation Avaaz hat Yahoo bereits dazu aufgerufen den Handeln zu unterbinden. Andere Grossmarken wie Google und Amazon nähmen schliesslich auch nicht Teil an dem «blutigen Handel», argumentiert Avaaz.

Tonnenweise Schmuck aus Elfenbein und Stosszähnen

Laut der Organisation wurden zwischen 2012 und 2014 zwölf Tonnen an Schmuck aus Elfenbein und Stosszähnen gehandelt.

Eine Yahoo-Sprecherin sagte gegenüber der Zeitung «The Guardian», man verstehe die Bedenken von Avaaz. Yahoo billige «keineswegs» den Handel mit Elfenbein und den Verkauf von Produkten, die von gefährdeten Tierarten stammten.

Yahoo weist Verantwortung von sich

Gleichzeitig weist Yahoo die Verantwortung für den japanischen Elfenbein von sich. Yahoo sei nur ein Investor im betroffenen Unternehmen Yahoo Japan. Yahoo hält 35,5 Prozent an Yahoo Japan

Über 1,1 Millionen Menschen haben schon eine Petition unterzeichnet, um Yahoo zum Stopp mit dem Elfenbein-Handel zu bewegen.

Tödliches Manöver im Bündnerland: Flugschülerin (†41) stürzt 300 Meter ab und stirbt

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Eine Speedflyerin auf der Lenzerheide (Symbolbild)

SCHLUEIN GR - Ein Gleitschirm-Manöver endete für eine 41-Jährige tödlich. Mit praktisch geschlossenem Schirm stürzte sie 300 Meter ab.

Die 41-jährige Flugschülerin flog gestern kurz nach Mittag mit ihrem Gleitschirm über Schluein GR. In etwa 300 Metern Höhe setzte sie zu einem geplanten Manöver an.

Sie klappte den Gleitschirm teilweise zu. Doch aus unbekannten Gründen öffnete sich der Schirm danach nicht mehr vollständig.

«Mit grösstenteils eingeklapptem Schirm und ohne Betätigung des Notschirms stürzte die Fliegerin in der Nähe des anvisierten Landeplatzes Seglias zu Boden», schreibt die Kantonspolizei Graubünden.

Der Fluglehrer versorgte die Frau sofort, kurz darauf traf die Ambulanz ein. Vergeblich. Die 41-Jährige starb noch vor Ort. (sas)

Kindstötung von Flaach ZH: Kesb ist unschuldig – hat aber geschlampt

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Die Zürcher Behörden informieren über den Fall Flaach.

ZÜRICH - Natalie K. (†27) hat anfangs 2015 ihren fünfjährigen Sohn und ihre zweijährige Tochter erstickt. Monate später hat sie sich im Gefängnis das Leben genommen. Heute nahmen die Behörden Stellung. Fazit: Die Mutter war psychisch krank und die Kesb hat Fehler gemacht.

Für den Gerichtspsychiater Frank Urbaniok gibt es zwei Gründe, wieso Natalie K. (†27) ihre beiden Kinder Alessia (†2) und Nicolas (†5) erstickte: «instabiler Realitätsbezug und Geltungssucht».

«Mit der Wegnahme der Kinder hat für die Mutter ein existenzieller Machtkampf begonnen. Daraus ist der Plan entstanden, der Kesb die Kinder zu entziehen, indem sie sie tötet.» Im Gegensatz zu gesunden Menschen habe K. das Ungeheuerliche eines solchen Gedankens nicht erkannt.

Das erklärte Urbaniok heute an einer Medienkonferenz, an der die Zürcher Behörden über die Erkenntnisse des Falls Flaach informierten. Sie liessen mehrere Gutachten dazu erstellen. Diese kamen unter anderem zum Schluss, dass die Kesb nicht hatte ahnen können, dass die Mutter zu so einer schrecklichen Tat schreite.

Trotzdem: Die Rolle der Kesb ist zwiespältig. Zwar handelte sie korrekt, als sie die Kinder am 31. Oktober in einem Heim platzierte. Denn kurz darauf wurde ihre Mutter verhaftet. Auch der Entscheid vom 19. Dezember, die Kinder im Heim zu lassen, war laut den Experten Kurt Affolter und Martin Inversini «vertretbar».

Doch die Kesb habe schlecht kommuniziert und zu wenig gut abgeklärt, ob allenfalls die Grosseltern die Kinder aufnehmen könnten. Deshalb hätten die Angehörigen den Entscheid überhaupt nicht nachvollziehen könnnen.

Justiz-Direktorin Jacqueline Fehr hält fest, dass es wohl auch zu dieser Tat gekommen wäre, «selbst wenn die Kesb alles perfekt gemacht hätte». Die Kindstötung sei nicht vorhersehbar und damit vermutlich auch nicht verhinderbar gewesen. Somit gäbe es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Handeln der Behörden und der Extremtat.

Die heutige Pressekonferenz war die Aufarbeitung der tragischen Ereignisse rund um die Familie K.*  Am 1. Januar wurden Alessia und Nicolas umgebracht. Die Täterin: Ihre eigene Mutter. Natalie K. hat ihre zwei Kinder erstickt. Damit wollte sie verhindern, dass sie wieder zurück ins Heim müssen. Endgültig.

Acht Monate nach der schrecklichen Tag war auch Natalie K. tot. Sie nahm sich im Zürcher Untersuchungsgefängnis das Leben. In Briefen an ihre Eltern Christina und Björn K. schilderte sie noch wenige Tage zuvor ihre Verzweiflung. «Ich wot nüme», schrieb sie.

Die Vorwürfe an die Behörden waren gross. Das Amt für Justizvollzug Zürich räumte ein, dass es kurz nach der Verlegung von Natalie K. ins Untersuchungsgefängnis Ende April zwei Zwischenfälle gegeben habe, die als «Vorbereitungshandlungen für einen Suizidversuch gewertet werden können». (lex/sas)

Die Waffen der Frauen: Polizistinnen sind die besseren Polizisten

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Die Polizei wird immer weiblicher. Das hat Vorteile. Frauen ringen Verdächtigen eher ein Geständnis ab und sorgen für ein besseres Arbeitsklima.

Noch sind die Männer in Überzahl – tendenziell wird die Schweizer Polizei aber immer weiblicher. Im Kanton Zürich etwa erhöhte sich die Zahl der Kantonspolizistinnen zwischen 2000 und 2016 von 93 auf 424. Das entspricht einem Anstieg von 5 auf 18 Prozent. Den höchsten Frauenanteil hat die Kantonspolizei Bern mit 22 Prozent. 

Dass die Staatsgewalt immer weiblicher wird, hat allerlei Vorteile. Die Präsenz von Frauen sorge für ein besseres Arbeitsklima, sagt Pius Valier, Direktor des Schweizerischen Polizei-Instituts gegenüber der «NZZ». Nicht zuletzt bei Interventionen in Fällen von häuslicher Gewalt sei es von Vorteil, eine Frau dabei zu haben: «Polizistinnen haben einen besseren Zugang zum Opfer, das in den meisten Fällen weiblich ist.»

Niemand scheint sich die Zeiten zurückzuwünschen, als die Polizeikorps ausschliesslich aus Männern bestanden. Bei der Neuenburger Polizei ist die Liste der genannten Vorteile eines gemischten Korps jedenfalls lang. Die Präsenz von Frauen trage zur Deeskalation in Krisensituationen bei, heisst es etwa. Greife ein Polizist in eine Schlägerei ein, könne dies für zusätzliche Provokation sorgen. Im Beisein einer Polizistin liessen sich die Männer eher beruhigen. In Einvernahmen gingen Frauen ausserdem besonders geschickt vor und könnten Verdächtigen vergleichsweise oft ein Geständnis abringen. 

Ein wesentlicher Grund für die wachsende Begeisterung von Frauen für den Polizeiberuf ist laut Valier die Abschaffung des Obligatoriums, die Rekrutenschule absolviert zu haben. Laut Ansicht des Kommandanten der Neuenburger Polizei, Pascal Lühti, spielt zudem der Erfolg der Polizei-Serien aus den USA eine Rolle. Die Bilder von Frauen in Uniform, mit der Pistole im Anschlag, tragen laut Lüthi dazu bei, dass die gängigen Rollen ins Wanken geraten. 

Kindstötung: Gutachten im Fall Flaach präsentiert

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In diesem Haus im zürcherischen Flaach hat die 27-jährige Mutter am Neujahrstag 2015 ihre beiden Kinder erstickt.

Nach der Aufarbeitung des Fall Flaachs kommt das psychiatrische Gutachten zum Schluss, dass eine «instabile Realitätsbezug und Geltungssucht» der Mutter zu der Tötung ihrer beiden Kinder geführt hat. Die Behörden hätten diese Eskalation aber nicht voraussehen können.

Gerichtspsychiater Frank Urbaniok sprach am Freitag vor den Medien von einer Extremtat, die in der Persönlichkeit der Mutter angelegt gewesen sei. Durch die Wegnahme der Kinder habe für sie ein «existenzieller Machtkampf» begonnen.

Daraus sei der Plan entstanden der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) die Kinder zu entziehen, indem sie diese tötet. Die KESB-Verantwortlichen hätten diesen Tötungsplan aber nicht erkennen können.

Zu diesem Schluss kommt auch ein zweites Gutachten: Zwischen der Handlungsweise der KESB und der Tat der Mutter gebe es keinen ursächlichen Zusammenhang. Die Gutachter stellten aber Schwächen im Verfahren fest, vor allem bei der Kommunikation mit den Betroffenen.

Die Direktion der Justiz und des Innern gibt den 13 Zürcher KESB nun verschiedene Massnahmen zur weiteren Verbesserung ihrer Arbeit vor.

Die 27-jährige Mutter hatte am Neujahrstag 2015 ihren fünfjährigen Sohn und das zweijährige Töchterchen in ihrem Wohnhaus in Flaach ZH erstickt. Sie hätte die beiden Kinder in den darauffolgenden Tagen ins Heim zurückbringen müssen, wo diese seit einigen Wochen lebten.

Die zuständige Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) hatte den Eltern zwei Monate zuvor die Obhut über ihre Kinder entzogen. Grund dafür war eine Gefährdungsmeldung gewesen. Kurz darauf waren der Mann und die Frau wegen Verdachts auf Betrug verhaftet worden.

Nach der Entlassung aus der U-Haft durfte die Mutter ihre Kinder im Heim besuchen und sie vor Weihnachten vorübergehend nach Hause nehmen. Als sie erfuhr, dass ihr Antrag, die Kinder auch nach den Festtagen bei sich zu behalten, abgelehnt wurde, tötete sie die beiden. Nachdem sie die Polizei alarmiert hatte, fügte sie sich selber schwere Verletzungen zu.

Der Fall hatte in der Öffentlichkeit eine beispiellose Diskussion über die Arbeit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde ausgelöst. Den Höhepunkt fand diese, als die 27-Jährige sich am 8. August in ihrer Zelle das Leben nahm. Neben der KESB geriet dadurch auch das Zürcher Amt für Justizvollzug in die Kritik.

Syrien: Syrien-Gespräche sollen am Freitag starten

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Vor dem Palais des Nations in Genf warten die Kamera-Teams auf den Beginn der Syrien-Gespräche.

Genf – Trotz heftiger Konflikte im Vorfeld sollen die Syrien-Friedensgespräche an diesem Freitag wie geplant starten. Das erklärte UNO-Sprecher Ahmad Fawzi am Freitag in Genf. Einzelheiten nannte er nicht.

Das in Riad ansässige Hohe Verhandlungskomitee der Opposition hat jedoch bislang nicht entschieden, ob es nach Genf reisen wird. Seit Tagen gibt es einen Streit darüber, wer die Regimegegner bei den Gesprächen vertritt.

Die Opposition fordert zudem einen Stopp der Angriffe auf Zivilisten und ein Ende der Blockaden syrischer Städte durch die Armee. Eine Delegation des Regimes wird im Laufe des Tages in Genf erwartet.

Nach fünf Jahren Bürgerkrieg in Syrien sollen die Verhandlungen in Genf den Weg zu einer friedlichen Lösung und einer Übergangsregierung bahnen. Innerhalb von 18 Monaten soll es freie Wahlen unter UNO-Aufsicht geben.

Absurdes Grossaufgebot in Möhlin AG: Vier Rega-Helis für einen brennenden Kühlschrank

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MÖHLIN AG - Wegen eines Kellerbrandes wurde im aargauischen Möhlin ein Grossalarm ausgelöst. Die Gemeinde hat dafür wenig Verständnis.

Am Ende blieb nur eine Frage: Wer bezahlt das alles? Vier Rega-Helikopter, 15 Ambulanzen und Hunderte Einsatzkräfte von Polizei, Zivilschutz und Feuerwehr standen am Dienstagabend in Möhlin AG im Einsatz.

Grund für das gigantische Aufgebot: Im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Hinteren Dammstrasse hatte ein Kühlschrank Feuer gefangen. 

Gemeindeammann Fredy Böni kanns nicht glauben: «Ich gehe von einem sechsstelligen Betrag aus, den der Einsatz den Steuerzahler kosten wird», sagt er gegenüber Tele M1. Unverhältnismässig und nicht nachvollziehbar sei das Aufgebot vom Dienstag gewesen, bei dem mehrere Ambulanzen aus Nachbarkantonen und eine extra aus Deutschland anrücken mussten. 

Eine Rega-Flugminute kostet 89 Franken

Nicht nur Böni, sondern auch die Anwohner fragen sich drei Tage nach dem Vorfall: Wie konnte sich aus einem Kühlschrank-Brand ein Grosseinsatz entwickeln?Schliesslich habe die Feuerwehr Möhlin, bei der der Alarm einging und die als erste vor Ort war, den Brand schnell in den Griff gekriegt und alle 18 Betroffenen retten können.

Der Gemeindeammann hat zur Klärung der Umstände einen Fragekatalog an das zuständige Departement gewandt, wie die «Aargauer Zeitung» heute schreibt. Alleine der Feuerwehreinsatz wird die Gemeinde Möhlin weit über 10'000 Franken kosten.

Wer die restliche Rechnung übernimmt, ist noch nicht geklärt. Bei einem Rega-Einsatz ist der Kostenträger in der Regel der behandelte Patient. Da aber in Möhlin niemand behandelt wurde, ist es denkbar, dass die Rega die Kosten selber trägt. Laut Rega-Sprecher Philipp Keller kostet jede Flugminute 89 Franken. Bei vier Helikoptern dürfte sich die Rechnung daher auf mehrere tausend Franken belaufen.

Die Kosten für die Ambulanzen betragen schätzungsweise zwischen 15'000 und 20'000 Franken. Das zuständige Gesundheitszentrum Fricktal (GFZ) wird entweder die behandelten Hausbewohner oder die Versicherung des Brandverursachers zur Kasse bitten.

«Nach Vorgaben gearbeitet»

Beim aargauischen Gesundheitsdepartement hat man für die Kritik am Grosseinsatz derweil wenig Verständnis. «Die Verantwortlichen haben nach den Vorgaben gearbeitet», sagt Sprecher Balz Bruder gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Ausgelöst hatte den Grossalarm die erste Sanität vor Ort – wegen der grossen Anzahl an möglichen Patienten und eines Verdachts auf Rauchgasvergiftung. Das sehe das sanitätsdienstliche Konzept laut Bruder vor.

Im Interview mit Tele M1 sagt er ausserdem: «Stellen Sie sich vor, es hätte eine Situation gegeben, in der mehrere Personen, auch Kinder, gleichzeitig hätten versorgt werden müssen und die Rettungsmittel wären nicht vor Ort gewesen. Das wäre dann tatsächlich ein Anlass zur Kritik gewesen.»

Wie viele Einsatzkräfte schlussendlich vor Ort waren, ist zurzeit noch nicht bekannt. Der Verdacht auf Rauchvergiftung erhärtete sich am Ende nicht. Verletzt wurde ebenfalls niemand. (gr)


Parteien: Nause will nicht CVP-Präsident werden

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Reto Nause will nun doch nicht CVP-Präsident werden.

Der Berner Gemeinderat Reto Nause wird nun doch nicht Kandidat fürs Präsidium der CVP Schweiz. Er hat entschieden, weiterhin auf die Stadtberner Politik zu setzen, wie er am Freitag der Nachrichtenagentur sda mitteilte.

Nause sagte weiter, er werde sich aber als einfaches Mitglied für das Präsidium der CVP Schweiz zur Verfügung stellen, also den Parteivorstand. Nause war von 2001 bis zu seinem Eintritt in die Berner Stadtregierung im Jahr 2009 Generalsekretär der CVP Schweiz.

Vor ein paar Tagen hatte er bekanntgegeben, er stehe wegen des frei werdenden CVP-Präsidiums im Kontakt mit der parteiinternen Findungskommission.

Nach dem Rückzug Nauses bleibt der Zuger Nationalrat Gerhard Pfister einziger Bewerber für die Nachfolge des im April nicht zur Wiederwahl antretenden CVP-Präsidenten Christophe Darbellay. Für allfällige weitere Kandidaturen besteht eine Frist bis zum 14. Februar.

Als Begründung für seinen Verzicht gab Nause am Freitag einerseits Abklärungen der Berner Stadtkanzlei zum allfälligen Doppelmandat an. Diese hätten ergeben, dass ein Mandat als Berner Gemeinderat nicht mit dem Präsidium einer grossen Schweizer Partei vereinbar sei.

Anderseits konzentriere er sich auf die Stadtberner Politik, nachdem in den letzten Tagen «sehr konstruktive Gespräche» mit den «historischen Allianzpartnern» der CVP Stadt Bern in Gang gekommen seien. Das sind die Parteien EVP, GLP und BDP. In der Stadt Bern finden in diesem Herbst Wahlen statt und Nause muss um seinen Sitz zittern.

Berns Rot-Grün-Mitte-Parteien sind daran, ihr Bündnis zu erneuern und wollen mit vier Personen zu den Wahlen antreten. Allgemein gilt als möglich, dass das RGM-Bündnis drei bis vier der fünf Gemeinderatssitze erreicht und es knapp wird für Reto Nause als Vertreter der Mitte und für Alexandre Schmidt (FDP) als Bürgerlichen.

Bei den Wahlen von 2012 holte das RGM-Bündnis mit 59 Prozent der Wählerstimmen drei Sitze, die Mitte-Liste mit Kandidaten von CVP, BDP, GLP und BDP 18,2 Prozent und ein bürgerliches Bündnis von FDP und SVP 22,8 Prozent. Die Stadtberner SVP will in diesem Jahr allein zu den Wahlen antreten.

Impfaktion: Berner Tauben gegen Pest geimpft

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Künftig will der Tierpark Bern einmal jährlich freilebende Tauben impfen.

BERN - BE - Der Tierpark hat am Donnerstag in Bern 109 Stadttauben gegen die Taubenpest geimpft. Es sei das erste Mal, dass in Europa freilebende Tauben geimpft worden seien, schreibt der Tierpark in einer Mitteilung von Freitag.

Die Impfaktion war nötig, weil Ende 2014 und Anfang 2015 zahlreiche Berner Tauben vom Paramyxovirus, also der Taubenpest, befallen wurden. Im September 2015 zählte die Taubenpopulation noch etwa 700 Tiere - halb so viele, wie normal in Bern leben.

Die Impfaktion beschränkte sich auf die betreuten Taubenschläge (Münster, Heiliggeistkirche, Schosshalde, Zytglogge und Tierpark). So seien speziell diejenigen Tauben geschützt, die einer höheren Ansteckungsgefahr ausgesetzt seien, da sie in den Schlägen nahe beieinander leben, heisst es in der Mitteilung.

Man habe die Tauben an den Schlägen eingefangen und ihnen dann den inaktivierten Impfstoff unter die Haut im Nacken injiziert. Am Abend seien die geimpften Tauben wieder wohlbehalten in ihre Heimatschläge zurückgebracht worden.

Künftig will der Tierpark die Impfaktion einmal jährlich bei der Bestandskontrolle durchführen.

Finanzplatz: Finanzplatz ist in guter Verfassung

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Der Finanzplatz Schweiz ist laut Staatssekretär Jacques de Watteville in guter Verfassung und dank Reformen international weniger angreifbar.

Das Ende des Bankgeheimnisses für ausländische Kunden hat dem Schweizer Finanzplatz nicht geschadet. Das sagt Jacques de Watteville, Staatssekretär für internationale Finanzfragen (SIF). Die Schweiz bleibt aber unter Druck, insbesondere bei den Unternehmenssteuern.

De Watteville wird Ende Juni pensioniert. Als er 2013 sein Amt übernommen hatte, fürchtete die Schweiz Bankenpleiten wegen Klagen in den USA. Auch die Beziehungen zur EU und zu den Nachbarländern waren angespannt.

Inzwischen hat sich die Lage normalisiert. Die Schweiz hat seit der Finanzkrise viele Regulierungen erlassen und internationale Standards übernommen. Dem Finanzplatz habe das jedoch nicht geschadet, sagte de Watteville am Freitag bei der Präsentation des SIF-Jahresberichts vor den Medien in Bern.

Im Gegenteil: Der Finanzplatz sei gestärkt worden. Er sei nach wie vor international führend in der privaten Vermögensverwaltung und bleibe ein wichtiger Wirtschaftszweig. Für de Watteville zeigt dies, dass die Schweiz im internationalen Wettbewerb mehr zu bieten hat als gute Bedingungen für die Steuervermeidung.

Das stimmt den Staatssekretär auch zuversichtlich in der Diskussion über neue Regeln zur Unternehmensbesteuerung. Dass heute manche Unternehmen keine Steuern zahlen, weil sie Gewinne in ein anderes Land verschieben, bezeichnete de Watteville als «nicht normal».

Die OECD will mit dem Projekt BEPS zur Bekämpfung der Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung dagegen vorgehen. Diese Woche präsentierte die EU-Kommission ein Massnahmenpaket zur Umsetzung. Ein Teil davon muss zwar noch von den EU-Staaten gebilligt werden. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici drückt aber aufs Tempo.

Für die Schweiz könnte das zum Problem werden: Der Gesetzgebungsprozess dauere in der Schweiz länger, stellte de Watteville fest. Das habe Finanzminister Ueli Maurer vergangene Woche in Davos Moscovici erklärt. Ausserdem habe er darauf gepocht, dass für die Schweiz die Prinzipien der OECD massgebend seien, nicht die EU-Regelungen.

Einige Punkte von BEPS will die Schweiz im Rahmen der Unternehmenssteuerreform III regeln, die in der parlamentarischen Beratung ist. Geplant sind weitere Regulierungen, etwa für den spontanen Informationsaustausch über Steuervorbescheide. Vor kurzem hat der Bundesrat der Unterzeichnung einer multilateralen Vereinbarung zugestimmt, die den Austausch von länderbezogenen Berichten über die Tätigkeiten multinationaler Unternehmen regelt. Auch das dauert jedoch: Zur Umsetzung braucht es ein Gesetz.

Zu den zentralen Anliegen der Schweiz gehört weiterhin der Marktzugang für Finanzdienstleister. Mit Deutschland wurde eine Lösung gefunden: Seit vergangenem Sommer können Schweizer Banken grenzüberschreitend Finanzdienstleistungen anbieten. Mit anderen wichtigen Ländern dauern die Gespräche an. Der Dialog sei nicht einfach, sagte de Watteville.

Mit der EU hat die Schweiz zwar exploratorische Gespräche zu einem möglichen Finanzdienstleistungsabkommen aufgenommen, nachdem die Schweiz den automatischen Informationsaustausch akzeptiert hatte. Diese sind aber derzeit suspendiert, weil die EU zuerst Lösungen in den institutionellen Fragen und für die Personenfreizügigkeit nach dem Ja zur Zuwanderungsinitiative will.

Die Gesetzesbestimmungen gegen Geldwäscherei hat das Parlament erst vor kurzem verschärft. In Zusammenhang mit der Terrorismusfinanzierung dürften indes weitere Anpassungen nötig sein. Nach den Anschlägen von Paris wird laut de Watteville vor allem darüber diskutiert, wie die Zusammenarbeit zwischen den Behörden verbessert werden könnte.

Herausfordern wird die Schweiz laut dem Staatssekretär im laufenden Jahr ferner die Evaluation der Praxis zur Steueramtshilfe durch das Global Forum. Hier stellt sich das Problem, dass die Schweiz auf Basis gestohlener Daten keine Amtshilfe leistet, wenn der Partnerstaat das Ersuchen ausschliesslich auf illegal erlangte Informationen stützt.

Erfreut zeigte sich de Watteville über die im vergangenen Jahr erzielten Einigungen von Schweizer Banken mit den USA. Diese Woche wurde bekannt, dass sich alle Banken der Kategorie 2 mit den US-Behörden geeinigt haben. Die Bussen belaufen sich auf insgesamt 1,36 Milliarden Dollar.

Verglichen mit den Bussen gegen US-Banken sei das «vernachlässigbar», stellte de Watteville fest. Das zeige, dass es der US-Justiz nicht darum gegangen sei, den Schweizer Finanzplatz zu sabotieren. Für die US-Justiz seien die Schweizer Banken «ein Fall von vielen».

Winteruniversiade 2021: Zentralschweiz hofft auf Sportgrossanlass

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Wollen Studenten aus aller Welt für die Winteruniversiade 2021 in die Zentralschweiz bringen: der Luzerner Regierungsrat Guido Graf (links) und der Leiter des Bewerbungskomitees, Urs Hunkeler, am Freitag vor der Universität Luzern.

Das Bewerbungskomitee für die Austragung der Winteruniversiade 2021 in der Zentralschweiz hat am Freitag seine Kandidatur vorgestellt. Mit der Austragung des zweitgrössten Wintersport-Events weltweit hofft es auf einen Werbeeffekt im In- und Ausland für die Region.

An den alle zwei Jahre stattfindenden Studentensportspielen nehmen gegen 1600 Athleten zwischen 17 und 28 sowie fast eben so viele Betreuer und Offizielle aus 50 Nationen und 540 Bildungsstätten teil. Die Winteruniversiade mit über 1000 freiwilligen Helfern gilt nach den Olympischen Spielen als zweitgrösster Multi-Sportanlass im Winter.

Die Austragung in fünf Jahren in der Zentralschweiz gilt als so gut wie sicher. Weitere Kandidaturen gebe es keine, sagte Guido Graf, Luzerner Regierungsrat und Präsident des Trägervereins «Winteruniversiade Luzern-Zentralschweiz 2021», am Freitag vor den Medien in Luzern. Über die Spielvergabe entscheidet der internationale Hochschulsportverband am 5. März in Brüssel.

Die Innerschweizer Kandidatur steht unter dem Motto «Welcome home». Alle sechs Zentralschweizer Kantone sowie die Stadt Luzern als Host-City machen mit.

Als Austragungsorte sind vorgesehen: Andermatt/Realp UR (Biathlon), Einsiedeln SZ (Skilanglauf), Engelberg OW (Curling, Freestyle Skiing, Snowboard), Luzern (Eiskunstlaufen, Short Track Speed Skating), Stoos SZ (Ski Alpin), Sursee LU (Eishockey Frauen), Zug (Eishockey Männer und Frauen).

Die Kosten für die Durchführung sind auf 33,5 Millionen Franken geschätzt. Je rund die Hälfte davon sollen vom Bund und den Kantonen finanziert werden.

Die Spiele könnten günstig und nachhaltig durchgeführt werden, da kein bis nur wenig Geld in neue Infrastruktur oder Unterkünfte gesteckt werden müsse, sagte Urs Hunkeler, Leiter des Bewerbungskomitees.

Von der Austragung des Anlasses, über den bis zu 300 Journalisten in alle Welt berichten, erhoffen sich die Zentralschweizer Kantone einen breiten Werbeeffekt. Erwartet würden Impulse für das lokale Gewerbe, die Tourismusregionen sowie den Kultur- und den noch jungen Hochschulstandort.

Eine Studie der Hochschule Luzern geht davon aus, dass der 33,5-Millionen-Franken-Anlass eine rund doppelt so grosse Brutto-Wertschöpfung generiert, also gegen 70 Millionen Franken.

Cabrio-Ausfahrt mit Königspython: Die irren Eskapaden von Kindsmörderin Natalie K.

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Ein Bild aus glücklichen Tagen: Natalie K.* († 27) mit ihren Kindern Nicolas († 5) und Alessia († 2).

ZÜRICH - «Die Extremtat war in der Persönlichkeit der Mutter angelegt», sagt Gerichtspsychiater Frank Urbaniok. Fatal waren laut dem Gutachter ein instabiler Bezug zur Realität und Geltungsucht.

Natalie K. machte offenbar gerne mit ihrer Königspython eine Ausfahrt im Cabrio oder schaute sich mit Ehemann Mike K. Luxus-Immobilien an, die sie sich nie im Leben hätten leisten können.

«Das ist nicht verboten», sagte Gerichtspsychiater Frank Urbaniok. Es seien aber gute Beispiele für den «Hang» von Natalie K. «zu speziellen Verhaltensweisen und zur grossen Geste».

Wahr ist, was sich gut anfühlt

Vor den Medien sprach der Gutachter heute Morgen von einer Extremtat, die in der Persönlichkeit der Mutter angelegt gewesen sei. Problematisch seien insbesondere ihr instabiler Realitätsbezug und ihre Geltungssucht gewesen.

Für Natalie K. sei nicht die Realität wahr gewesen, sondern das, was sich gut anfühlte. Dies erkläre die Vielzahl unwahrer oder wenig plausibler Geschichten ebenso wie den Umstand, dass sie sich kaum an Absprachen oder Zusagen hielt. 

Diese beiden Persönlichkeitsmerkmale führten in der Situation des Kindsentzugs dazu, dass Natalie K. den Plan fasste, der Kesb ihre Kinder zu entziehen, indem sie sie tötete.

Während gesunde Menschen ans Lebensrecht der Kinder und mögliche Folgen gedacht und den Plan verworfen hätten, fühlte sich die Kindstötung für Natalie K. «legitim und stimmig» an. Stimmiger zumindest als alle Handlungsweisen, die ihre «Persönlichkeitsorganisation» bedroht hätten.

Extremer Machtkampf

Laut  Urbaniok war sich Natalie K. durchaus bewusst, dass die Kesb – einmal eingesetzt – die Situation der Familie und das Wohlbefinden der Kinder gründlich untersucht und den «Schein» stark ins Wanken gebracht hätte. Die Mutter habe «nicht zu unrecht» befürchtet, dass die weiteren psychologischen Abklärungen möglicherweise Probleme zutage gefördert hätten.

Psychologisch gesehen habe sich Natalie K. in einem extremen Machtkampf befunden und verzweifelt versucht, ihr bisheriges Lebensprinzip und ihre Persönlichkeitsorganisation zu verteidigen. Sich der Kesb zu unterwerfen und ihre ganze Vorstellung von sich und ihrem Leben aufzugeben, sei für Natalie K. schlicht nicht in Frage gekommen.

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